Anlegen – Manöver für kleiner Crew oder Einhand
Anlegen längsseits bei ablandigem Wind?
Völlig stressfrei mit dem „Fischer Manöver“
Zum Anlegen fährt man bei diesem Manöver rückwärts an den Steg, und dampft dann mit Vorwärtsgang in die Mittelspring ein. Das Boot zieht sich selbst an den Steg und bleibt in stabiler Lage liegen.
Und so geht’s: Schritt für Schritt
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Fender ausbringen(am besten 4 Stück (Bug ist wichtig)
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Festmacher über Mittelklampe oder Genuawinsch vorbereiten
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vorgesehen Stegklampe oder Poller für Heckleine rückwärts anfahren
Wenn Heck kurz vor dem Steg:
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Aufstoppen
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Mittelspring auf Stegklampe legen und an Bord und Steg belegen. (muß unbedingt sein)
Wenn Mittelspring fest:
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Vorwärtsgang einlegen (bleibt eingelegt bis alle Festmacher fest), evtl Steuerbord-Ruder geben.
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Boot stellt sich parallel zum Steg (kontrollierbar mit Ruderlage) und zieht sich Richtung Steg (falls nicht: Motordrehzahl erhöhen)
während sich das Boot zum Steg zieht:
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Richtung mit Ruderlage, Annäherungsgeschwindigkeit mit Motordrehzahl kontrollieren
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Boot bleibt bei eingelegtem Gang und Backbordruderlage stabil am Steg liegen.
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(falls es den Bug zu stark nach Steuerbord zieht, muss anstelle der Mittelklampe die Genuawinsch oder Heckklampe benutzt werde. (Testen)
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In Ruhe alle anderen Festmacher ausbringen
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Auskuppeln und Moror abstellen
Klappt auch, wenn vor und hinter dem Liegeplatz Boote im Päckchen liegen, da man diesen Raum nicht benötigt.
und hier die entsprechenden Fotos
Vorteile
- eignet sich hervorragend bei ablandigem Wind
- für das eigentliche Manöver muß nur ein Festmacher bentzt werden
- auch mit kleiner Crew oder Einhand sicher zu fahren
- man muss das Cockpit nicht verlassen bevor das Boot sicher liegt
- sollte man die Mittelspring nicht an Land bringen: kein Problem. notfalls wieder vorwärts wegfahren (nach dem Motto: wo ich rückwärts hinkomme, komme ich auch vorwärts wieder weg) und Manöver neu beginnen
- wenn die Mittelspring gesetzt ist hat man bei ablandigen Wind alle Zeit der Welt. Das Boot legt sich stabil annähernd vor den Wind
Nachteile
- schwierig mit Booten, die sich rückwärts nicht oder kaum steuern lassen (Langkieler)
- Man braucht etwas Ruhe um rückwärts so nahe an den Steg zu fahren. Es ist aber einfacher als mit dem Bug, weil man als Steuermann die Entfernung besser sehen kann. Der Bug vertreibt auch bei ablandigem Wind kaum, da er nach Lee weist und somit kann man wesentlich langsamer anfahren.